Freitag, 12. Januar 2018

Wortverwirrung, Kurzgeschichten, Ramblings

Ich kann ja ne Sprache, die ich "Englisch" nenne. Aber ich glaube, das ist gar nicht englisch. Das ist meine ganz eigene Sprache. Wie bei Zwillingen. Ich kenne Leute mit Zwilingskindern und Zwillingsgeschwistern und die hatten alle anfangs ihre ganz eigene Sprache. Und eigene Namen füreinander.
So ist vermutlich mein "Englisch". Ich mag diese Sprache. Viele Wörter sind anders als ihre deutsche Übersetzung. Manchmal enger gefasst, manchmal weiter und manchmal ein klein wenig anders.... manchmal brauche ich auch einfach ein Wort für irgendwas und borg mir eins.
"Rambling" ist so eins. In echt ist das ein ... zielloses Spazieren gehen. Ein Umherstreifen. Rumstreunern vielleicht. "Ramblings" - eine literarische Kategorie! Nicht wirklich literarisch aber halt das Zeug, was ich so schreibe. Rhabarbergefasel vielleicht?

Es gibt auch englische Wörter, die ich in ihrer korrekten Bedeutung kenne und benutze! Es gibt sogar welche, die kenne ich gar nicht auf deutsch. Oder kannte sie lange nicht. Also eins fällt mir da sofort ein: Baler twine! Das habe ich 1994 gelernt. In West Cork. Im Gespräch habe ich das nie gebraucht und in meinem Kopf darf gerne ein Sprachdurcheinander herrschen....  Irgendwann hab ich im Internet gelesen, wie das auf deutsch heißt: Preßkordel!
Baler twine / Preßkordel ist nicht einfach Strick. Preßkordel.... wird auch immer sehr ordentlich aufbewahrt! Immer! Man kann die wegwerfen aber WENN man Preßkordel aufbewahrt, dann ordentlich! Bei den gleichen Leuten in der Küche sieht es dagegen gaaanz anders aus! Vielleicht... gibt es auch Leute mit ordentlichen Häusern UND akribischem Preßkordelaufwahrungssystem... wer weiß? Die Welt ist groß und wunderbar.


Gestern habe ich sogar gelernt, wie man in Österreich dazu sagt. Ballenbändel! Ich weiß, daß das ein Österreicher geschrieben hat, weil er schrieb, er hätte immer ein scharfes Messer und Ballenbändel im Hosensack!
Und das Wort Hosensack kenne ich von meinem österreichischen Kollegen, der mir ab und an hilfreiche Aussprachetipps für norwegisch gibt. (Wie: "Der Name Annlaug - bzw. die letzte Silbe darin - wird ähnlich ausgesprochen wie das steierische steil". So!)

Soviel zu "Ramblings".... DAS fällt mir leicht. Loslabern. Irgend'nen Pfeffer schreiben. Mache ich jeden Tag. Manchmal sind das fast Gedichte und tiefschürfende Gedanken und sowas. Meist nur Pfeffer.
Aber ich würde gerne Kurzgeschichten schreiben. Auf "Englisch". Warum auch immer.

The short stories I'd love to write are ... slightly scary. The deep down fears that words.. stir up. But not fears of monsters and tentacled beasts and such. Or real life fears. The hidden fear that is NOT chasing. Not out to hunt you. The OTHER fear. The one that is patiently waiting where you are going to run TO. The last place you are looking. Maybe a little less scary than that ...

That's going to make a nice present, eh? I don't know why but I would love to.... gift one of the stories that I can't write. Can't write yet. I'm determined to learn! Might take me a year or two...

1 Kommentar:

  1. Ich bin ja immer wieder überrascht, wenn englisch sprechende Menschen mir bescheinigen, mein Englisch wäre so sehr gut. Überrascht bin ich auch, dass ich immer sehr viel verstehe. Das Verstehen liegt wohl daran, dass für die meisten, mit denen ich zu tun habe auch Englisch eine Fremdsprache ist. Und das das verstanden werden... nun ja, ich konnte verschiedenen von meinen Kollegen zuhören und stelle fest: ich spreche nicht so gut, die anderen sind nur grottenschlecht. Da freut sich der Ausländer natürlich, wenn er sich mal mit jemandem unterhält, den er verstehen kann 😉

    AntwortenLöschen